Teahupoo beim Wettkampf im August - mit einfachem Turm  (© AFP/SID/Ben Thouard)Die Surf-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2024 finden womöglich doch nicht am berühmten Spot Teahupoo auf Tahiti statt.

Papeete (SID) – Die Surf-Wettbewerbe der Olympischen Spiele 2024 finden womöglich doch nicht am berühmten Spot Teahupoo auf Tahiti statt. Moetai Brotherson, der Präsident Französisch-Polynesiens, bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass er aus Umweltschutzgründen den Umzug an einen anderen Ort der Südseeinsel erwäge.
Die Austragung der Wettbewerbe in dem traditionsreichen Ort Teahupoo ist bei Umweltschützern, Anwohnern und Surfern hoch umstritten. Ihrer Meinung nach würde die fragile Unterwasserwelt in der Lagune durch den geplanten Bau eines Aluminiumturms für die Kampfrichter in den Meeresboden nachhaltig geschädigt werden. Aktivistinnen und Aktivisten mobilisierten zuletzt gegen die Baumaßnahmen, verwiesen auf die Bedrohung des Korallenriffs.
Brotherson, erst seit Mai Präsident des französischen Überseegebietes, teilt die Befürchtungen. Er plant nun die Verlegung der Wettbewerbe von Teahupoo, einem schwerer erreichbaren Ort auf der besonders geschützten kleinen Halbinsel Tahiti Iti, in das weniger bekannte, aber leichter zugängliche Taharuu auf dem großen Inselteil Tahiti Nui zu verlegen.
„Das ist ein Badeort mit der gesamten nötigen Infrastruktur. Wenn wir uns schon bei der ursprünglichen Planung dafür entschieden hätten, hätten wir eine ganze Reihe an Problemen vermeiden können“, sagte Brotherson.
In Teahupoo sollte ein bereits gebauter 14 Meter hoher Turm über drei Etagen samt Technikraum und Toiletten im Meeresboden verankert werden, der über Unterwasserkabel versorgt wird. Laut Brotherson sei der Abschluss des 4,4 Millionen Euro teuren Projekts nicht möglich, ohne die Korallen zu schädigen.
Bei den Sommerspielen werden von 27. bis 30. Juli zwei Surf-Wettbewerbe ausgetragen. Die Organisatoren der Spiele hatten sich als Schauplatz für das rund 15.700 km vom olympischen „Kern-Ort“ Paris gelegene Teahupoo entschieden, wo es laut diesen eine der schönsten Wellen der Welt gebe.

Teahupoo beim Wettkampf im August – mit einfachem Turm (© AFP/SID/Ben Thouard)